Die Wüste ist echt - Wie ich in der Wüste die Lektion meines Lebens lernte

Ich bin mitten in Köln geboren und aufgewachsen und kenne das Leben in der Großstadt zwischen Menschen, die ebenfalls in der Großstadt leben. Und das ist wundervoll. Ich liebe dieses Leben sehr. Doch erst die Wüste hat mir gezeigt, was das wirkliche Leben ist.
Der kleine Prinz hat schon erkannt: „Man setzt sich auf eine Düne. Man hört nichts. Man sieht nichts. Und während-dessen strahlt etwas in die Stille.“
Genauso ist es bei mir gewesen. Ich bin in die Wüste gekommen und war vom ersten Moment an überwältigt von der Schönheit dieser Natur. Von den weichen Dünen, die einfach da sind. Ohne großes Spektakel. Still und sanft liegen sie vor mir und strahlen eine majestätische Kraft aus.
Ich bin in die Wüste hineingegangen, bin eigetaucht in ihre Seele und habe mich gefühlt, als wäre ich schon immer ein Teil von ihr gewesen. Denn diese Kraft, diese Ruhe, die die Wüste ist, die bin auch ich. Und das Sein im Sand hat mich meine Eigenschaften entdecken lassen. Es ist nicht mehr wichtig, was im Außen passiert. Tage in der Wüste sind nur für mich. Dann geht es um mein Selbst. Um das, was in mir ist. Alle Aspekte meines Seins dürfen angesehen werden. Dürfen da sein. Genauso wie ich da bin. In der Wüste, in diesem Moment, der so kostbar und schnell wieder vorbei ist.
Die Wüste ist Weiblichkeit. Sie ist da! Stabil und weich liegt sie vor mir. Schwingt ihre Kurven mit scharfen Kanten. Die Wüste ist heiß, wenn die Sonne brennt und kalt in der Nacht. Dann leuchten die Sterne millionenfach am Himmel, die Milchstraße ist zu sehen und es fühlt sich an als würde mich das Himmelszelt zum Schlafen zudecken. Wenn kein Wind weht, dann liegt alles in stillem Frieden. Ich fühle mich in der Natur geborgen und aufgehoben. Doch es kann auch stürmisch werden. Alle Spuren verwehen im Wind, alles wird aufgewirbelt, ohne Rücksicht durchgerüttelt.
Auch in meinem Leben gibt es Zeiten, in denen ich mich solchen Turbulenzen, solchen Stürmen stellen möchte. Dann tut der Sand in den Augen weh. Die Körner klatschen unsanft gegen die Haut und vor lauter aufgewirbeltem Staub ist die Schönheit scheinbar nicht mehr zu erkennen. Wenn der Sturm sich legt und alles zur Ruhe kommt, sehe ich wieder klar. Altes ist weggefegt und hat Raum für das Neue gemacht. Alte Spuren sind nicht mehr da. Die Struktur des Sandes ist weich, unberührt, gleichmäßig und wunderschön.
Durch meine vielen Reisen in die Wüste habe ich diese Stabilität und das Urvertrauen, dass die Wüste ausstrahlt, aufgenommen und mitgenommen in mein Leben nach Deutschland. Es wird immer stürmische Zeiten geben. Aber wenn der Wind vorbeizieht und ich mich den Turbulenzen ohne Widerstand und Zwang gestellt habe, dann kann ich mich auf neue Klarheit und Schönheit freuen. Das Leben ist wie die Wüste voller Gegensätze. Der Wind kommt, ob ich will oder nicht und ich darf entscheiden, wie ich mit der stürmischen Unruhe umgehe. Hingabe und Loslassen. Geduld und Vertrauen. Das habe ich in der Wüste gelernt und ich werde immer wieder belohnt mit der klaren und atemberaubenden Schönheit, die dieses Millionen Jahre alte Naturphänomen zu bieten hat.
Ayla ist Yogalehrerin und Doktorandin an der Deutschen Sporthochschule Köln und zusammen mit M'Barek Oussidi Kopf von Sahara Yoga, dem Reiseveranstalter für Spirituelle Reisen in die Sahara Wüste, mit dem wir im März 2018 zum Journey 2 Your Soul Holistic Yogaretreat nach Marokko reisen.
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ayla_saharayoga: Sonnengebet bei Sonnenuntergang in Marrakesch, während der Muadin zum Gebet in die Moschee ruft. Die einen machen Yoga, die anderen gehen zum Gebet. Wir sind alle EINS. Es geht immer und die Öffnung des Herzens, um den inneren Frieden und die bedingungslose Liebe. IMMER! Auf welche Art und Weise wir dies erlangen ist nicht relevant.
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